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Fragen, Antworten & Anleitungen rund ums Bodyboard

 Der Aufbau eines Bodyboard









Ein Bodyboard besteht grundsätzlich aus einem Kern, einem Deck (Oberseite) und dem Slick (Unterseite). Besonderes Augenmerk muss man aber auch auf das Tail (Endstück) und die Rails (Seitenkanten) nehmen. In den folgenden Unterpunkten werden wir Euch die Unterschiede zu den Begriffen erläutern und was sich wofür eignet.


 Der Kern eines Bodyboard

Ein Bodyboard Kern besteht grundsätzlich aus PE – Polyethylen , PP – Polypropylen oder EPS – Expandiertes Polystyrol. Dazwischen gibt es nur verschiedene Ausprägungen dieser 3 Typen, oder Mischformen.


EPS ist die günstigste Variante und wird bei den typischen Supermarkt Bodyboards oder den einschlägigen Verkaufsportalen verwendet. Es ist vergleichsweise leicht und lässt auch das aufbringen von bunten Farben und Konturen zu. Wodurch es sich wunderbar für den Massenmarkt anbietet und zu dem sehr günstig ist.
EPS ist für kleine Wellenhöhen geeignet oder für bereits gebrochene Wellen. Je nach Verarbeitung neigen solche Bodyboards dazu sich nach kurzem gebrauch zu verziehen. So bilden die Bodyboards ein Concave „Hohlkreuz“ oder schlimmer noch einen Convex „Buckel“. Höherwertige EPS Bodyboards (ab ca. 80€) dagegen halten auch schon mal etwas mehr Druck aus und können in kleinen Wellen gut genutzt werden. Meistens findet man hier sogar Bodyboard übliche Verstärkungen. Dann befindet man sich aber schon meist in der Preislage eines richtigen PE Bodyboards.

Eignung: Kleine Kinder und Familien, welche sich in Strandnähe in den Wellen tümmeln wollen. Alle Wassertemperaturen.

PE ist der Standard Kern für Bodyboards. Das Material ist wiederstandsfähig und eignet sich für Wassertemperaturen bis ca. 21 Grad. Also die typischen Küsten von Nord-/Ostsee und dem Atlantik.
Hier gibt es die wildesten Bezeichnungen und Zusatzmischungen, je nach Hersteller. Empfehlenswert ist ab Größe 41″ zusätzlich einen Stringer integriert zu haben. PE wird auch regelmäßig als Deck- oder Railmaterial verwendet, unabhängig vom Kern. So sollte man besonders bei günstigen Bodyboards darauf achten das die Bezeichnung PE nicht nur für das Obermaterial steht und der Kern trotzdem aus EPS besteht. Bei zu langer Nutzung im warmen Wasser wird ein PE Kern weicher, was dazu führt das das Bodyboard an Steifigkeit verliert. Dadurch kommt es schneller zu Schäden an den Verklebungen. Auch kann das ständige aufweichen und abhärten des Kerns schneller zum Verschleiß führen. Möchte man ein PE Bodyboard in wärmeren Gewässern nutzen, sollte das Bodyboard mindestens 2 Stringer und vielleicht sogar ein Mesh haben. Oft trägt der PE Kern auch den Zusatz Dow, was auf seine Herkunft schließt. Das bessere PE nennt sich Crosslink und wird oft auch unter anderen Fantasienamen (z.B. GreenCell, DuraDeck, X-Cross Link, HCL, etc.) vermarket.

Eignung: Anfänger bis Profi. Wassertemperaturen bis ca. 21 Grad.

PP ist der Standard Kern der meisten Profiboards und eignet sich für Wassertemperaturen ab ca. 21 Grad. Das Kernmaterial ist im vergleich zu PE noch stabiler und Wasserdicht. Wird die Außenhaut eines Bodyboards beschädigt kann kein Wasser in den Kern eindringen. Sollte das bei einem PE Kern passieren, saugt sich dieser langsam voll und wird immer schwerer. Irgendwann sinkt das Board unter seinem eigenen Gewicht und ist nicht mehr Fahrtüchtig. Nicht so mit PP. Leider hat dieser Kern auch seinen Preis, so dass Bodyboards mit PP Kern meist erst bei etwa 200€ anfangen. Obwohl PP Kerne bei kaltem Wasser dazu neigen steifer zu werden, sieht man diese häufig auch bei professionelleren Fahrern in der Atlantik Region. Durch Ihre höhere Belastungsfähigkeit und geringere Anfälligkeit sind sie bei Wellenjägern sehr beliebt. Bodyboards der PP Klasse können ebenfalls mit Stringern und Mesh verstärkt werden.

EPS, PE oder PP? Nun heißt das nicht, das PP grundsätzlich dem PE Kern vorzuziehen ist. Polypro Kerne sind steifer und leichter als Polyethylenkerne und somit haltbarer. PE hat jedoch bessere Eigenschaften in seiner Reaktion und seinem Flexverhalten, was die Kontrolle des Bodyboards verbessert. Bei beiden können Mesh und Stringer verbaut werden, was das Bodyboard versteift und haltbarer macht. Es gibt keinen „besseren“ Kern. Hier geht es nach dem persönlichen Geschmack und auch den Bedingungen in denen man surft. Polyethylen wird wegen seiner „weichen“ Eigenschaften gerne mit Stringer oder einem Mesh verstärkt und bietet gute Eigenschaften in kaltem Wasser, während Polypropylene eher für wärmere Gewässer geeignet sind. Und wenn man nur der Gelegenheitssurfer ist der Spaß in kleinen Wellen haben möchte ist doch nochmal über ein hochwertiges EPS Bodyboard nachzudenken.


Das Deck (Oberseite) eines Bodyboard

Die Oberseite eines Bodyboard besteht fast immer aus einem PE Material oder Gemisch. In der Regel besitzt die Oberfläche eine weiche Struktur und kann mit verschiedenen Konturen versehen sein. Diese haben unterschiedliche Funktionen. Zum einen sollen diese dem Fahrer mehr halt geben. Zwar sind die Konturen meist bei weitem nicht so tief wie es auf den Produktfotos erscheint, jedoch reicht dies meist schon aus um einen besseren halt in den verschiedenen Positionen auf dem Bodyboard zu erhalten. Eine weitere Funktion der Konturen ist es mehr flexibilität in das Bodyboard zu bekommen, da die Konturen dünnere Stellen des Kerns sind. Ein Nachteil der Konturen kann aber die geringere Belastbarkeit des Bodyboards sein. Kein Pro, ohne Kontra.

Das Deckmaterial WBS (Water-Barrier-System) ist eine eher seltener genutzte Variante. Es handelt sich um ein speziell behandeltes PE Material welches die Oberfläche wiederstandsfähiger gegen Kratzer macht. Jedoch wurde uns schon eingige male Berichtet, dass dieses Deckmaterial sich leichter vom Kern lösen kann. Das führt zu unschönen Luftblasen auf dem Deck. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Oberfläche rauer ist und man eventuell sogar auf den Einsatz von Wachs verzichten kann.

 

Der Slick (Unterseite) eines Bodyboard

Die Bodyboard Unterseite besteht fast immer aus Surlyn, oder HDPE.

Surlyn kommt aus der Schmiede des Chemiekonzerns Dupont. So gesehen ist es das selbe Material mit dem auch Golfbälle bezogen werden. Durch seine glätte und Widerstandsfähigkeit beeinflusst es positiv die Geschwindigkeit und projektion des Bodyboards.

HDPE ist ein hochverdichteter Polyethylene, welcher etwas steifer wie Surlyn ist. Er sieht zwar aus wie Surlyn ist aber weicher und auch weniger haltbar. Aber auch HDPE bietet eine gute Projektion des Bodyboards und ist etwas günstiger in der Produktion.

 

Das Tail eines Bodyboard

Auch bei den Tails gibt es die wildestens Zwischenvarianten zu den 2 gängigen Typen. Deswegen gehen wir hier auch nur auf die 2 Klassiker ein, dem Crescent Tail und dem Bat Tail.

Das Crescent Tail ist die Ursprungsvariante mit dem Morey 1982 auch seinen Siegeszug in die Bodyboard Geschichte führte. Mit der Form eines flachen Halbmondes gewährt es dem Bodyboard weniger Flexibilität beim fahren, macht es aber gerade dadurch auch wesentlich ruhiger. Dies wissen besonders Anfänger, aber auch Jäger von steilen Wellen und Tubes zu schätzen. Auch Dropknee Fahrer neigen eher zu dieser Variante.

Das Bat Tail vereleiht mit seiner Fledermausschinge Ähnlichem Endstück dem Bodyboard mehr Flexibilität. Dadurch sind diese Bodyboards bestens geeignet für Tricks.


Die Rails eines Bodyboard

Auch die Rails zeigen sich  in weilden Variationen und ausprägungen. So dass wir auch hier nur auf die beiden Klassiker eingehen, dem 60/40 und dem 50/50. Wer das Prinzip der folgenden Unterschiede verstanden hat, kann sich auch aus den Variationen die entsprechenden Eigenschaften ableiten.

60/40 ist der gängigste Typ den man bei einem Bodyboard vorfindet. Hier ist die Untere Kante größer als die Obere. Dieser Typ soll sich besser für hohe, steile Wellen eignen als die 50/50 Variante.  Ebenso verleiht es dem Bodyboard eine höhere Stabilität.

Bei 50/50 haben die Kanten das selbe Verhältniss zu einander. Damit soll das Bodyboard schneller und wendiger sein, was widerum einen gewissen Verlust an Kontrolle bedeutet. Durch diese Schnittvariante wird das Bodyboard insgesamt auch etwas steifer.

 

Der Bodyboard Stringer

Beim Stringer handelt es sich um mindestens eine runde Plastik- oder Karbonstange welche durch das Bodyboard läuft. Üblich sind der Singelstringer (1x), mittig durch das Bodyboard, oder der Doublestringer (2x). etwa 10-12cm von der Mitte nach außen versetzt. Manche Stringer besitzen ein Flexibles Ende, welche dem Bodyboard mehr Flexibilität ermöglicht. Seit einiger zeit gibt es auch Bodyboards bei denen man den Stringer tauschen kann. So ist es möglich die Flexibiliät den Wassertemperaturen anzupassen.

Im sogenannten EFC Core sind 3 flache Stringer verbaut, welche auch nicht so weit zur Nose reichen wie die normalen Stringer. EFC Cores gibt es deswegen meist auch nur bis zu Bodyboard Größe von 41″. Danach verliert sich der Stabilisierungseffekt.

Die Position der Stringer wird in der Regel durch einen Aufkleber auf der Verpackungsfolie markiert. Also erst schauen, dann die Folie des Bodyboards entfernen.

 

Mesh im Bodyboard

Das Mesh ist eine Plastik- oder Glasfasermatte welche auf der Unterseite des Bodyboards einlaminiert wird. Es verleiht dem Bodyboard eine höhere Stabilität und sorgt, genau wie der Stringer, dafür das das Bodyboards sich schneller wieder in seine Ursprungsform zurück bewegt.